Am Mittwochmorgen fand in den ersten beiden Stunden ein besonderer Vortrag für die Oberstufe der Grüterschule statt. Die junge Frau Lena aus Kiew besuchte zusammen mit ihrer Freundin Lisa ihre Familie in Ibbenbüren. Die Familie war vor drei Jahren wegen des Angriffes durch Russland aus Kiew geflohen. Über persönliche Kontakte zu einer Lehrkraft entstand die Idee, den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in das Leben in einem Kriegsgebiet zu geben.

Der Vortrag trug den Titel „Life-War-Balance“ – zu Deutsch: Balance zwischen Leben und Krieg. Mit vielen Bildern und kurzen Erzählungen berichteten die beiden Frauen, wie sie die vergangenen drei Jahre in Kiew verbracht haben. Sie erzählten davon, wie wichtig Mut, Freundschaft und gemeinsame Aktivitäten sind, um trotz allem neue Kraft zu sammeln. Auch die Liebe zu ihren Hunden und die Hilfsbereitschaft gegenüber anderen Menschen spielte eine große Rolle.

Aber auch die schweren Seiten des Kriegsalltags wurden deutlich: Eine Einkaufs-Mall, nur fünf Minuten von der Wohnung entfernt, wurde zerstört. Lisas frühere Schule ist zerbombt. Oft mussten beide Stunden in Schutzräumen verbringen oder nachts im Flur schlafen, um bei Angriffen besser geschützt zu sein.

Trotz all dieser Erlebnisse zeigten Lena und Lisa eine beeindruckend lebensfrohe und mutige Haltung. Für viele Zuhörerinnen und Zuhörer war das nur schwer vorstellbar.

Am Ende gab es langen und herzlichen Applaus. Der Vortrag hat alle sehr bewegt und wird sicher noch lange in Erinnerung bleiben.